Nikolausfeier 2020

Veröffentlicht von Tanja am

Das Kornwunder

Das ist die Stadt Myra. Bischof Nikolaus wohnt in dieser Stadt. Hier ist sein Haus.

Eines Sommers schien die Sonne viele Monate lang sehr heiß auf das Land.

Das Gras färbte sich braun und auf den Feldern vertrocknete das Korn.

Es wollte und wollte kein Regen kommen. Keine Wolke zeigte sich am Himmel und viele Wasserstellen waren schon ausgetrocknet. Nur einige sehr tiefe Brunnen spendeten noch Wasser.

Die Frauen gingen mit Krügen zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen.

Das kostbare Wasser trugen sie vorsichtig heim.

Doch das Wasser wurde weniger. Das Land war dürr und so kam eine große Hungersnot über das Land.

Die Vorratskammern waren leer. Die Kinder konnten abends vor Hunger nicht einschlafen. Sie riefen nach Brot, aber die Eltern hatten kein Brot.

Bischof Nikolaus ging am Abend oft durch die Straßen und hörte, was die Kinder riefen. Er sah durch die Fenster und spürte die Not der Menschen. Gerne hätte er geholfen, aber leider hatte auch er weder Brot noch Korn. So betete er zu Gott – immer wieder bei Tag und Nacht.

„Lieber Gott! Lass die Menschen nicht verhungern und sterben. Hilf uns allen, denn wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen.“

Da näherte sich eines Tages ein großes Schiff dem Hafen Myra.

Die Menschen sahen das Schiff und hielten Ausschau, ob es wohl in den Hafen der Stadt kommen würde.

Ja tatsächlich, das Schiff fuhr in den Hafen ein.

Das Schiff kam vom fernen Ägypten und war schwer beladen mit Getreide. Die Menschen liefen alle zum Hafen, auch Bischof Nikolaus. Er dachte: „Aus Korn kann man Mehl mahlen und aus Mehl Brot backen. Dann hätte die Hungersnot ein Ende!“

Die Menschen von Myra waren ganz still. Ein so großes Schiff, voll beladen mit vielen Säcken Getreide. Das könnte ihr Leben retten. Bischof Nikolaus ging zum Kapitän und bat ihn:

„Du siehst, hier leiden die Leute große Not und haben Hunger! Verkaufe uns doch einen Teil deiner Ladung. Bitte gib uns von dem Korn, sonst müssen wir alle sterben.“

Der Kapitän antwortete: „Ich kann davon nichts abgeben. Das Korn gehört dem Kaiser. Er bestraft mich fürchterlich, wenn etwas fehlt!“

Da sprach Nikolaus: „Kennst du nicht die Geschichte von Jesus? Er hat mit nur 5 Broten 5000 Menschen satt gemacht. Hilf uns und ich verspreche dir, es wird kein Körnchen fehlen!“

Da sah der Kapitän die hungrigen Kinder und dachte an die Geschichte von Jesus. Er hatte Mitleid mit den Menschen von Myra und er vertraute auf Nikolaus. Er ließ die Planke herunter und die Matrosen trugen viele Säcke vom Schiff.

Doch stellt euch vor!

Das Schiff wurde nicht leichter, es blieb voll beladen mit Getreide und es fehlte wirklich kein einziges Korn der Ladung.

Als genug Säcke abgeladen waren, rief Bischof Nikolaus:

„Es ist genug. Wir haben für lange Zeit zu Essen und auch genug für die Aussaat im Frühling. Die Hungersnot ist nun zu Ende!“

Alle Menschen aus Myra staunten und lobten Gott, der solch ein großes Wunder durch Bischof Nikolaus getan hat.

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